Einbau Sena 30k

☝🏻Nur was ankommt, ist kommuniziert.☝🏻 (Steiner, Reinhard Mika).

Damit das sichergestellt ist, gibt es, meistens im Zweiradsektor, Kommunikationssysteme, die in den Helm integriert werden/sind. Mittlerweile hat sich Bluetooth dazu etabliert, wo hingegen einige Hersteller sog. Mesh-(Funk-)Systeme nutzen, um in einem eigenen, meist herstellergebundenen, Netz zu kommunizieren.
So wie bei Sena. Hier ist es möglich, in einem sog. Open-Mesh mit allen zu kommunizieren, die sich in diesem Open-Mesh befinden und sich innerhalb der Reichweite untereinander befinden. D.h. es ist möglich z.B. eine Gefahrenwarnung im Open-Mesh durchzugeben, die dann alle anderen Open-Mesh-Teilnehmer erreicht, die sich in meiner Reichweite befinden. Das alles ohne sich zu koppeln etc.

Die nächste Stufe sind geschlossene (Mesh-)Gruppen, die man vor Fahrtbeginn auf einen Kanal (bei Sena z.B. sind 9 Kanäle möglich, einrichtet, der dann von den Teilnehmern her abgeschlossen ist. Zwischen den Teilnehmern bzw. den Kanälen kann man bei dem Sena umschalten. Natürlich kann Sena auch Bluetooth Interkom mit bis zu 4 Teilnehmern auf einem Kanal, auch von Fremdherstellern.Wofür jetzt das ganze Geprassel? Natürlich für Gequassel 🤣.

Es gibt wie bei allem unterschiedliche Anforderungen, das ist völlig normal und mein Bericht soll niemanden von irgendwas überzeugen oder etwas besonders herausstellen. Wie immer, alles al Gusto. Fangen wir einfach an. Das haben wir dieses Jahr nämlich auch gemacht. Da wir zu zweit, also mit zwei ATV, ab Ende April unterwegs waren, hatte ich irgendwann keinen Bock mehr zur Abstimmung der Route oder kurzfristigen Änderungen anhalten zu müssen, was natürlich auch funktioniert und irgendwie die sparsamste Methode ist. Wie schon erwähnt, keinen Bock mehr dazu. Also einfach mal im Internet, den “großen südamerikanischen Strom/Fluß” beginnend mit einem “a” aufgerufen und mal nach Kommunikationssystemen für Zweiräder gesucht und durch die Rezensionen gesurft.
Diese Anlagen gibt es dort im Preisbereich von 75€ bis weit über 300€. Fürs erste wollte ich pro System nicht mehr als 100€ ausgeben.Das erste System, Lexin G2P.Meiner Auswertung zu Folge kam da dann das Lexin G2P heraus. Das hatte für mich ein vernünftiges Preis-/Leistungsverhältnis.
Davon wurde dann der Doppelpack (zu dem Zeitpunkt für etwas mehr als 130€) geordert und in unsere Helme eingebaut. Die Anlage war bei Sabine in einem Helm und bei mir in zwei Helmen eingebaut. Der Einbau war einfacher als gedacht, denn wenn schon Vorrichtungen, wie Vertiefungen für die Lautsprecher oder das Mikrofon, vorhanden sind, ist das fast plug&play.
Bei den 3 Helmen waren nur bei meinen beiden Helmen Vertiefungen im Styropor bzw. im Innenteil des Helmes vorhanden. Bei Sabines Helm war zwar keine direkte Vertiefung vorhanden, aber der Styroporkörper war an den Stellen, wo die Lautsprecher befestigt werden mussten, soweit zurück, dass die montierten Lautsprecher nicht an den Ohren drücken/scheuern. Die Lautsprecher haben an ihrer Rückseite Klett und können damit an „Textil“(Flausch) befestigt werden. Bei Bedarf müssen die Gegenstücke in den Helm geklebt werden. Die Mikrofone (klebbar mit Kabel oder Schwanenhals mit unterschiedlicher Befestigung) wurden auch montiert, sowohl das kleine klebbare als auch das Schwanenhalsmikrofon kamen zum Einsatz.A propos Einsatz. Für den zum damaligen Zeitpunkt gewünschten Einsatzzweck (Kommunikation mit 2 Mann) war das Lexin G2P für uns völlig ausreichend und wir waren zufrieden. Viele Abstimmungen sind quasi in Echtzeit möglich, ohne dazu anhalten zu müssen. 👍🏻
Für jeden, der diesen Einsatzzweck verfolgt, ein vollkommen ausreichendes System. Reichweite, Sprachqualität, Funktionen (z.B. Musikhören) etc. alles gut. Natürlich gibt es auch noch andere Hersteller, die so etwas im Angebot haben.
Alles was darüber hinausgeht, ist mit viel Einstellung, Aufwand und teils auch Misserfolg verbunden. Verbinden mit mehr als zwei Teilnehmern, oft versucht, nie geglückt, denn dazu muss man sich in einer “bluetoothfreien” Umgebung befinden, da sich sonst das Lexin G2P mit irgendeinem Bluetooth-Gerät koppelt, das sich in der Nähe befindet, Pairing meldet, die Teilnehmer aber nicht miteinander kommunizieren können.
Zudem muss man für jeden zusätzlichen Teilnehmer einen weiteren Kanal belegen und das muss jeder Teilnehmer tun. Leider kann man beim Lexin G2P nicht mit mehr als zwei Teilnehmern den selben Kanal nutzen. Da wir mittlerweile öfters mit mehr als 2 Fahrzeugen/Teilnehmern unterwegs sind, kam doch bei mir zumindest der Wunsch auf, mit mehreren Teilnehmern kommunizieren zu können und auch eine einfache Kopplung von “Fremdgeräten/Fremdherstellern) durchführen zu können.

Also wieder ab ins Internet. Das nächste System, Sena 30k Dual (Doppelpack). Diesmal zu einem Aktionspreis (leider fast dreimal so teuer 💸, als das Lexin) ein Sena 30k Dual (Doppelpack) bei FC-Moto geordert. Fix in die vorhandenen Helme eingebaut und auf der nächsten Tour getestet. Sprachqualität ist um einiges besser als das Lexin, Musik hören wie mit einem guten Kopfhörer. Montage ähnlich wie beim Lexin.
Bei Sabines Helm mussten wir den Anschlusskasten auch wieder kleben, da keine Möglichkeit vorhanden war, diesen mit der Klemmplatte am Rand festzuklemmen. Group-Mesh ist was feines, einschalten, Knöpfchen drücken und die Teilnehmer in dem vorher konfigurierten Kanal sind online. Schneller und einfacher als beim Lexin. Zur Not lässt sich das auch über das Smartphone mittels einer App machen.
A propos Smartphone, mir dem Sena 30k lassen sich 2 Smartphones, bzw. 1 Smartphone und ein Navigationsgerät, koppeln, die gleichzeitig betrieben werden können. Zwei gekoppelte Smartphones, hatte ich zufällig mal, führen beim Lexin zu einer Endlosschleife und es ist keine Kommunikation möglich, wenn sich das Smartphone mit der Navi-App zufällig zuerst verbindet. Es geht leider immer nur eines beim Lexin.
Das Sena 30k ist für uns das System, das jetzt alles abdeckt, was wir an Anforderungen an so ein System haben. Ich glaube, dass wir erstmal bei dem System bleiben werden, teuer genug war es trotz Aktionspreis ohnehin, das war es mir aber wert, denn es hält was Sena auf der Internetseite verspricht.

Nachdem wir nun neue Helme (sogenannte Flip-back-Helme) haben, Scorpion Exo-Tech-Evo Solid Carbon matt black, habe ich gestern mal eben die Anlagen dort eingebaut, das ging recht fix, weil man des Innenfutter schnell entnehmen kann und alle Teile dann gut zugänglich sind. Auch der Mikrofon Einbau ist gut möglich, trotz es ja “Klapphelme” sind, da auf der linken wie auch auf der rechten Seite Einbuchtungen für den Schwanenhals sind, damit das Futter, wenn es wieder eingeknöpft ist, nicht bauchig wird. Systeme Sena gibt es im gut sortierten Handel, natürlich auch bei Big Air Max – Bikes & More, was ich leider vorher nicht wusste, sorry Max, dann wäre es vielleicht das 50S Dual geworden.

Hier ein paar Fotos vom Einbau in die Scorpion Helme:

Zwei Hilfsmittel dazu

Dann das Innenfutter ausknöpfen und herausnehmen

Klemmbrücker montieren (Das ist übrigens die gleiche, wie die bei der 50S verwendet wird. also „austauschbar“.
Einen Satz habe ich zusätzlich bei „a…….“ gekauft um meinen HJC i20 mit Klemmbrücke. Lautsprecher und Mikrofon auszustatten. Beim Helmwechsel braucht man dann nur noch das Gerät an dem einen Helm ausklipsen, abnehmen und am anderen Helm auf die Klemmbrücke aufschieben, bis sie einrastet.

Filz für das Schwanenhalsmikrofon einkleben und Mikrofon „ankletten“.
Es liegt noch ein weiteres Schwanenhalsmikrofon bei, welches direkt an den Anschlusskasten der Klemmbrücke befestigt wird, ist aber für einen Klapphelm unzweckmäßig, da die meisten unter dem Kinn einen Stoffstreifen haben um Zugluft zu verhindern. Der schiebt beim herunterklappen des Kinnteils das Mikrofon runter und man müsste das dann aufwändig unter dem Stoffkinnstreifen durchfummeln, der dann auch nicht mehr richtig sitzt.

In die Lautsprecheraussparungen die runden Filzstücke einkleben

Lautsprecher mit dem Klett an der Rückseite auf dem Filz befestigen

Dann die Kabel verlegen, da bietet sich das hintere Polster an, das Stück Kabel ist natürlich auch da drin versteckt, das habe ich nur für das Foto rausgucken lassen

Innenfutter einklipsen, hier sieht man die Durchführung für das Mikrofon am Polster (auf beiden Seiten vorhanden)

System auf den Anschluskasten/die Klemmbrücke geschoben und verriegelt. Der kleine silberen Knopf ist zur Entriegelung, damit man das System, z.B. um es zu laden (USB C), abnehmen kann oder ggf. auf einem anderen Helm aufschieben kann, sofern man ein zweites Anschlußset mit Klemmbrücke, Lautsprecher, Mikrofonen etc. erworben hat.

Schaut einfach mal bei Sena, Cardo etc. vorbei, dort kann man sich die Systeme anschauen, mal einen Blick in die Kurzanleitungen werfen, um sich ein Bild vom Funktionsumfang machen zu können.
Es gibt einige Helmhersteller, die bieten für ihre Helme Systeme an, die allerdings von Sena oder Cardo hergestellt werden und mit den jeweiligen anderen Systemen des Herstellers kompatibel sind, hier sind meistenteils die Bedieneinheiten auch außerhalb angebracht. Auch sog. „Smarthelme“ findet man mittlerweile, die oft ein Kommunikationssystem incl. Bedieneinheit integriert haben(bei manchen Modellen befindet sich das Bedienteil wie bei den Nachrüstanlagen außen am Helm. Der große Vorteiol ist, dass das Kommunikationssystem zusammen mit dem Helm dann auch nach ECE-homologiert wurde.

Zu dem Thema Homologation, Zulässigkeit nachgerüsteter System mehr in einem gesonderten Beitrag.
(rüberkopiert und aktualisiert aus facebook ATV Grumpy)

Auf bald

Euer Tom aka ATV Grumpy

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Einbau-Zubehör

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