03.08.25 – Ahrtaltour, die Erste

Wir wollten in dem zur Zeit witterungsmäßigen frühherbstlichen August die Regenpausen nutzen und noch ein wenig mit den ATVs fahren. Dieter arbeitete eine Tour aus und stellte die sowohl hier, als auch in unserer WhatsApp-Gruppe ein.

Leider war aufgrund der Kurzfristigkeit die Resonanz eher gering, so dass quasi wieder „Die Drei von der Tankstelle“ unterwegs waren.
Das passte heute wie die sprichwörtliche Faust aufs Auge, denn Treffpunkt war die Aral-Tankstelle am Kreisel in Nideggen.
Dort ging es dann recht pünktlich los.

Die Route führte uns über Berg, Schwerfen, Satzvey, Loch, Todenfeld, Kalenborn und Vettelhofen nach Bad Neuenahr-Ahrweiler.
Hier fuhren wir erstmal an unserem geplanten Verpflegungspunkt, dem Ahr-Grill, vorbei.

Da Dieter auffiel, dass der doch hier irgendwo sein müsste, ging es ein paar hundert Meter weiter erstmal rechts ran, Dr. Google mit seinen Kartenkenntnissen befragt und herausgefunden, dass wir schon ein wenig zu weit waren. U-Turn und hinter dem Ahr-Grill einen Parkplatz vor dem Ahrweiler Bahnhof gefunden.
Rein in die gute Stube und Essen bestellt. Nicht ganz billig, aber als das Essen dann an den Tisch kam stellten wir fest, dass alles frisch zubereitet und sehr schmackhaft war, somit nicht billig, aber auf Grund der Qualität den Preis wert.

Schon fast mehr als gesättigt ging die Tour dann weiter. Erst weiter durch Ahrweiler, vorbei am historischen Stadtkern befuhren wir dann gut 4 Jahre nach der Hochwasserkatastrophe das Ahrtal. Es ging durch Orte mit den leider traurig berühmten Ortsnamen wie Walporzheim, Marienthal, Dernau, Rech, Mayschoß, Laach, Reimerzhoven, bis nach Altenahr an der Ahr entlang.

Diese Strecke war teils bedrückend aber auch sehr eindrucksvoll, denn die Ereignisse, mit gut 140 Todesopfern, waren uns genauso präsent, wie die Bilder, durch die damals fast unzähligen „Video-Clips“ von Markus Wipperfürth und anderen Fluthelfern, so dass man viele Orte, Häuser und auch Straßen auf Anhieb wieder erkannte.

Eindrucksvoll war vor allem die Abfolge von Licht und Schatten, denn neben vielen wieder aufgebauten Häusern und Einrichtungen sind auch noch einige Gebäude vorhanden, die nur mit Holzverschlägen notdürftig gesichert/verschlossen sind, als wäre es nicht vier Jahre her, dass dieses Katastrophe stattfand. Auf einigen finden sich mit Farbe aufgesprühte „Kennzeichnungen“ wie „ewige Ruine“ etc.

Das was wir sehen konnten waren die Gebäude im Verlauf der Hauptstraßen im Ahrtal, man kann nur erahnen, wie es in den Ortschaften selbst noch aussieht.

Die zuvor beschriebene Strecke ist eine sich über mehrere Kilometer lang erstreckende Baustelle mit der die durch die Flutkatastrophe zerstörte Infrastruktur wieder hergestellt wird. Einiges ist fertig, aber vieles braucht noch viel Arbeit. Die Fahrt führt auch über viele behelfsmäßig hergestellte Straßen, die nicht unbedingt dem ursprünglichen Verlauf entsprechen, sowie über einige „Behelfsbrücken“. Das Ganze macht dann schon sehr nachdenklich, vor allem unter dem Hintergrund der immer noch andauernden Verfahren, mit dem Verantwortlichkeiten und deren Haftung geregelt werden sollen.

Hinter Altenahr verließen wir vorerst „Das Tal“ und wurden durch eine Streckensperrung auf eine Umgehung „gezwungen“. Diese Umgehung summierte sich insgesamt auf gut 30 km auf teilweise sehr engen und holprigen Sträßchen. Auch wenn es „mehr-km“ waren, fahrtechnisch war das mit Serpentinen auf und ab eine super tolle Strecke, die uns der „Zufall“ bescherte. Diese Sträßchen waren kaum frequentiert und es machte sehr viel Spaß dort „durch die Karpaten“ zu fahren.

Irgendwann kamen wir wieder in bekanntere Gefilde und über Liers, Insul, Schuld bis in die Nähe von Fuchshofen hatte uns das Ahrtal mit seinen Eindrücken für ein paar km wieder.

Durch Wershofen, Hümmel, Falkenberg und Schönau (mit Pause bei Holzmülheim und Tankstopp bei der Shell in Engelgau) ging es grob über Keldenich, Kall und Hergarten zurück nach Nideggen.

In Nideggen trennten sich unsere Wege und wir fuhren in unsere jeweilige „Heimat“.
Bine und ich waren nach gut 7,5 Stunden und ziemlich genau 245 km wieder zurück.

ATVs parken, Bine hat sich die Hunde geschnappt und ist mit denen erstmal eine Runde durchs Feld. Wir hatten das Glück, wieder jemanden mobilisieren zu können, der sich zwischenzeitlich um die Hunde gekümmert hat, so dass die nicht die komplette Zeit „allein“ im Haus verbringen mussten.

Schon während der Tour wurde, Sena sei Dank, die Idee geboren, diese Tour noch einmal zu fahren, diesmal allerdings „anders herum“ und auch mit den „Umwegen“. Selbst wenn das entgegen der ursprünglichen Planung ca. 30 km mehr an Fahrtstrecke waren.

Allerbesten Dank an Dieter, unseren heutigen Tourguide, für das außergewöhnliche Erlebnis mit und durch diese Tour.

Ich freue mich jetzt schon auf die Wiederholung, selbst wenn nur wieder „Die Drei von der Tankstelle“ unterwegs sind.
(rüberkopiert, aktualisert und angepasst aus facebook ATV Grumpy)

CU

TOM aka ATV Grumpy

Fotogalerie Ahrtaltour, die Erste

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